Nürnberg Kaiserburg

Fenster für historische und denkmalgeschützte Gebäude

Nicht nur für denkmalgeschützte Gebäude werden Fenster aus damaliger Zeit gefordert. Auch für allgemeine Gebäude aus früheren Jahrhunderten beziehungsweise für historische Bausubstanz wollen die Eigentümer bei Sanierungen meist originalgetreue Fenster einsetzen.

Dabei sind Fenster aus Holz am besten geeignet, denn dieses Material war schon seit Beginn des Bauens Standard. Auch heute gibt es am Markt zahlreiche Produkte, die zur Fertigung und Sanierung von historischen Fenstern zur Anwendung kommen. Oft genug sind derartige Fenster handwerkliche Einzelprodukte. 

„Bei Sanierungen werden oft Elemente aus alten, unbrauchbaren Fenstern ausgebaut, repariert und wiederverwendet oder nach historischen Zeichnungen handwerklich neu erstellt“, sagt Eduard Appelhans, Geschäftsführer des Bundesverbandes Pro Holzfenster.

Wärmedämmung ist heute möglich

Bei entsprechender Flügelrahmengeometrie kann statt der Einfachscheibe eine Isolierverglasung eingesetzt werden, so dass die historische Anmutung nicht gestört wird. Ist der Blendrahmen breit genug, kann auch der Einbau eines zweiten Flügelrahmens erfolgen, eventuell sogar mit Isolierverglasung ausgestattet. Damit würde ein Kastenfenster geschaffen. 

Das Verbundfenster (oder Doppelfenster) erreichte ab 1920 den Massenmarkt und aktuell sind noch fast 40 Millionen von ihnen in Gebäuden eingebaut. Dabei werden zwei Fensterflügel mit Einfachverglasung dicht miteinander verbunden und öffnen an einem gemeinsamen Scharnier.

Beim Vertikalschiebefenster erfolgt die Öffnung über einen nach oben zu schiebenden Lüftungsflügel. Es war zur Zeit des Bauhauses in Deutschland aktuell, denn es ermöglichte große Glasflächen und gute Lüftungsmöglichkeiten.
Zur energetischen Sanierung historischer Fenster gibt es seit 2014 ein Berechnungstool der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, das dort angefordert werden kann.

Denkmalgeschützter Backsteinbau mit Holzfenstern

Fenster aus Holz sind für denkmalgeschützte Gebäude am besten geeignet, denn dieses Material ist seit Beginn des Bauens Standard. (Foto: Messe Nürnberg)

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Mittels moderner Technik und handwerklichen Fähigkeiten schaffen die Fachleute Fenster und Türen, die unterschiedlichsten Vorgaben gerecht werden. (Foto: Messe Nürnberg)

Historische Fenster sind Handarbeit

„Bei uns und unseren Mitgliedsunternehmen ist kein Fenster wie das andere – unabhängig davon, ob es sich um Neubau- oder Altbaufenster handelt. Besonders im Denkmalbereich sind diese Maßanfertigungen das A und O: Durch das Zusammenspiel von moderner Technik und ausgeprägten handwerklichen Fertigkeiten schaffen wir Fenster und Türen, die gestalterisch, technisch und funktional den unterschiedlichen Vorgaben bis ins Detail gerecht werden“, sagt Appelhans. 

Der Bundesverband Pro Holzfenster vertritt etwa 260 Betriebe, von denen mehr als 100 auch das Restaurieren von Fenstern für historische Gebäude anbieten. Der Verband ist auf der Fensterbau Frontale vertreten und vermittelt entsprechende Spezialisten. (tv)